Die Sage von Ritter Roland

Ritter Roland war ein stattlicher Ritter, der auf seiner Burg, der Rolandsburg, lebte. Er war unsterblich verliebt in die schöne Hildegard. Diese erwiderte seine Liebe. So waren beide glücklich und wollten bald heiraten.

Aber das Schicksal wollte es anders. Sein Herr, Karl der Große, verlangte von Roland, dass er als treuer Ritter für sein Vaterland in den Krieg gegen Araber ziehen sollte. So mußte er schweren Herzens seine Geliebte verlassen. Beide schworen sich Treue und verschoben die Hochzeit auf die Zeit nach seiner Wiederkehr.

Nach langem Bangen um ihren Geliebten erhält Hildegunde Monate später die schreckliche Nachricht, dass Ihr Geliebter im Kampf gefallen sei. In tiefer Trauer entschließt sie sich, in das unterhalb des Rolandsbogens gelegene Kloster Nonnenwerth zu ziehen und das Gelübde als Nonne abzulegen.

Ritter Roland war jedoch nicht tot. Ein Jahr später kehrt er zurück und muß erfahren, dass Hildegund nun für ihn unerreichbar in einem Kloster lebt. Er ist verzweifelt und verbringt von nun an seine Zeit damit, sich an sein Fenster in der Burg Rolandseck zu setzen und auf das Kloster hinab zu blicken in der Hoffnung, dass er seine Angebetete wenigstens hin und wieder aus der Ferne zu sehen bekommt, wenn sie sich im Garten des Klosters aufhält. Viele Stunden blickte er täglich auf das Kloster hinab. Aber auch Hildegund litt unendlich, denn sie hatte inzwischen von seiner Rückkehr erfahren. Es war ihr, da sie einen Treueeid als Nonne geschworen hatte, jedoch unmöglich, das Kloster zu verlassen.

So vergingen viele Jahre, bis Hildegund vor Kummer erkrankte und wenig später starb. Am Tage ihres Begräbnisses fanden Diener auf der Rolandsburg ihren Herren tot auf. Er hatte sich am Fenster der Burg erhängt.

 

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