Der Rhein durchläuft eine einzigartige Kulturlandschaft in Mitteleuropa. Seine Gesamtlänge erstreckt sich über 5 Länder und beträgt 1230,8 km, davon in Deutschland 867 km (719 km davon sind schiffbar). Schiffe mit einem Gesamtgewicht von bis zu 3000 t können ihn befahren.
Wie der Rhein zu seinem Namen kam, ist unklar. Er könnte aus den keltischen Worten 'ro-ean' entstanden sein, was so viel wie‘fließendes Gewässer' bedeutet.
Deutschlands längster und wasserreichster Fluss ist gleichzeitig die wichtigste Wasserstraße Europas. Etwa 30 Millionen Menschen beziehen aus ihm ihr Trinkwasser. Seine zwei Quellflüsse liegen im schweizer Kanton Graubünden.
Die offizielle Längenmessung beginnt mit dem Rheinkilometer '0' mitten auf der „Alten Rheinbrücke“ in Konstanz, an der der Rhein den Bodensee verlässt.
Schon seit dem Jahre 55 v. Chr. beherrschten die Römer die linke Rheinseite. Sie waren es auch, die bei Koblenz die erste Brücke über den Rhein bauten.
Römer haben das Leben am Rhein bis heute wesentlich geprägt, etwa durch den Bau von Kastellen, aus denen später Städte hervorgingen (u.a. Köln, Bonn, Koblenz), aber auch durch den Weinbau, der - nachdem Kaiser Probus dies genehmigte - auch außerhalb Italiens erlaubt war. Die Mittelrheinregion gehört zu den wärmsten und trockensten Regionen Mitteleuropas. Damit bietet sich ein ideales Klima zum Anbau von Weinreben.
Die Herrschaft der Römer dauerte bis zum Beginn der Völkerwanderung um 400 n. Chr. an. Danach kamen die Alemannen, die Franken, die Karolinger - sie alle haben das Leben am Rhein bis heute mit beeinflusst.
Die bis heute anhaltende Rheinromantik mit ihren vielen Sagen und Legenden entstand erst im 19. Jahrhundert., als die Rheinzölle abgeschafft waren und der erste zaghafte Tourismus entstand. Im 17. und 18. Jahrhundert empfanden Rheinreisende den Mittelrhein noch als finster und bedrohlich. Johann Wolfgang von Goethe und seine Zeitgenossen schwärmten Ende des 18. Jahrhunderts vor allem für Italien. Dies änderte sich erst nach dem Ende der Napoleonischen Kriege, als zunächst die Engländer, inspiriert durch Ritterromane und eine neu aufkommende Romantikwelle, zu tausenden den Rhein besuchten. Mit Ihnen begann der Rheintourismus. Weil zu dieser Zeit fast jeder Rheinreisende ein Engländer war und es in der deutschen Sprache das Wort 'Tourist' noch nicht gab, bezeichneten die Einheimischen damals jeden Fremden als 'Engländer'. Für Kulturreisende gab es nun zwei Reiserouten nach Italien: Über Paris oder über den Mittelrhein.1828 erschien dann in Koblenz das erste Handbuch für Rheinreisende. Der Buchhändler August Baedeker (1801-1859), der 1827 in Koblenz einen Verlag gegründet hatte, verfeinerte dies und brachte 1835 den ersten 'Baedeker' heraus. Bis 1856 erschienen weitere 120 Reiseführer.
1816 befuhr das erste Dampfschiff, die englische 'The Defiance', den Rhein bis Köln. Das erste deutsche Dampfschiff auf dem Rhein ist 1827 die "Concordia". Dank der neuen Technik verkürzte sich nun die Reisezeit von Köln bis Mainz von vorher 14 Tagen auf nur noch einen Tag.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde dann die Eisenbahn gebaut. Der Bahndamm, der aus heutiger Sicht die schöne Rheinpromenade verschandelt, störte die Bevölkerung damals nicht. So ist etwa die Anfrage eines Hoteliers überliefert, der von der Bahndirektion um Auskunft bat, ob man den Bahndamm nicht noch etwas höher bauen könne, damit die im ersten Stock seines Hauses wohnenden Gäste das faszinierende Schauspiel vorbeifahrender Züge besser beobachten können. Neue Gasthäuser wurden damals oft bewußt in unmittelbarer Nähe der Bahngeleise gebaut, was heute sicher so mancher Bewohner bereut, denn mittlerweile brausen täglich mehr als 400 Züge diese Strecke entlang.
Heute zieht es jedes Jahr Millionen Menschen von Nah und Fern an den Rhein, insbesondere an den Mittelrhein, der auf der ca. 180 km langen Strecke zwischen Köln und Mainz unbestritten am schönsten ist.
Seit Juni 2002 ist der romantische Mittelrhein in die Liste der UNESCO als Weltkulturerbe aufgenommen und damit unter besonderen Schutz gestellt.
Informationen über den Rhein von 'Planet-Wissen'
Goldsucher
am Rhein?
Es gibt sie auch heute noch
Der Rhein,
Blick auf den Rolandsbogen (links) und den Drachenfels